Hifi Wissen: Nachhallzeit

Die Nachhallzeit ist ein Begriff aus der Raumakustik. Man verwendet das Formelzeichen T oder RT zur Berechnung des Nachhalls. Die Nachhallzeit gibt den Zeitraum an, in dem der Schall nach Verstummen um 60 Dezibel abfällt.

Der Nachhall ist von wichtiger Bedeutung für unser Hörempfinden. Das menschliche Ohr konzentriert sich vornehmlich auf die Anfangsgeräusche. Wenn die Signale aufgrund eines Nachhalls erst relativ spät auf das Ohr treffen, können Töne nicht mehr richtig zugeordnet werden. Dies geschieht, weil sich die nachhallenden Geräusche mit neuen Signalen oder Umgebungsgeräuschen überlagern. In der Raumakustik unterscheidet man zwischen hohen und tiefen Tönen: Hohe Frequenzen erzeugen einen kürzere Nachhallzeit als Bässe.

Nachhallzeiten optimieren

Grundsätzlich gilt: Je kürzer die Nachhallzeit, desto besser der Raumklang. In Wohnräumen sollte die Nachhallzeit maximal 0,5 bis 0,6 Sekunden betragen um ein optimales Klangerlebnis zu erzielen. Für Aufnahme- und Regieräume gelten besonders strenge Anforderungen. Die Nachhallzeit wird auch in die Gestaltung von Seminar- und Klassenräumen mit einbezogen. Für verschiedene Musikarten gelten aufgrund der Höhen und Tiefen unterschiedliche Nachhallzeiten, die auch beim Bau von Opern oder Kammermusik einbezogen werden.

Audiophile Musikliebhaber  sind bestrebt, optimale Verhältnisse für den perfekten Raumklang zu schaffen. Auch hier spielt die Nachhallzeit wieder eine bedeutende Rolle. Die Nachhallzeit lässt sich z.B. für Wohnzimmer unter Berücksichtigung von räumlichen Gegebenheiten wie Fenster und Wände individuell ermitteln.